Die Trotzphase bei Trisomie 21
Neulich im Freibad ist Ronja nur mit einer schmutzigen Windel bekleidet zum Schaukeln in der prallen Sonne gerannt. Während ich sie mit einer Flasche Sonnencreme verfolgte, begann unser Baby auf der Decke zu weinen. Als ich das große Kind schließlich erwischte, weinte es ebenfalls: „NEIN, ICH WILL NICHT! SONNENCREME NICHT! ICH WILL SCHAUKELN!“.
Baby Emil schrie lauter. Er war mit dem Gesicht in die Wiese gefallen. Ich schleppte Ronja unter dem Arm zurück zu unserer Decke um das Baby zu retten. Dort angekommen hielt Ronja sich die Ohren zu und schrie noch etwas lauter, weil Emil schrie.
Ich cremte erst das schreiende große Kind ein und säuberte dann das schreiende Baby.
„Es ist die Hölle, oder?“ sprach mich etwas später eine andere Mutter an, die ebenfalls ein Kind verfolgte; allerdings mit einem Sonnenhut. „Sie lassen sich nicht waschen, nicht anziehen und nicht windeln. Nur Kämpfe und Diskussionen. Und abends liegst du im Bett und machts dir ewig Vorwürfe, weil du dich einmal am Tag im Ton vergriffen hast.“
Ja, es ist die Hölle. Bei einem Kind wie Ronja, das sich langsamer entwickelt als andere noch in viel stärkerem Maße als bei Anderen. Ich erkläre gleich warum.
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