Alles sehr schön

Dass man bei einer guten Nachricht so völlig die Fassung verlieren kann. Gerade eben kam der Anruf vom OP: „Alles sehr schön“, OP gut gelaufen, jetzt wird Ronja noch „zugemacht“ und versorgt. So ab 17 Uhr können wir langsam zu ihr auf die Intensivstation. Mehr weiß ich nicht mehr von dem Gespräch. Meine Knie sind weich geworden, ich habe hyperventiliert und angefangen, unkontrolliert zu weinen. Das Herz klopft, als müsste ich selbst auf der Kardiologie einziehen. „Alles sehr schön“. Der erste Teil ist überstanden.

Im Krankenhaus

Diesmal ist nichts dazwischen gekommen. Wir sind im Krankenhaus. Kein Verschieben, kein Infekt. Morgen wird Ronja endlich operiert. Wir haben den Tag ganz gut gemeistert und alle waren sehr lieb zu Ronja. Beim Ultraschall hat sie geweint, da haben der Kinderarzt und ich gemeinsam Kinderliederkaraoke vom Handy für sie gesungen, um sie zu beruhigen.

Warten auf die stationäre Aufnahme

Jetzt gerade allerdings wird es nochmal schlimm. Der Zugang an Ronja Kopf ist kaputt und muss neu gelegt werden. Da es schon Nacht ist, warten wir, dass ein Arzt von der Intensivstation zu uns kommt, um das zu machen. Natürlich schläft Ronja mittlerweile tief und fest. Wir müssen sie dann aus dem Schlaf reißen, um ihr richtig weh zu tun. Und ich kann sie nicht beschützen.

Ein Mützchen fixiert den Zugang

Ansonsten bin ich so von den Banalitäten und kleinen Grausamkeiten des Krankenhausalltags in Anspruch genommen, dass ich momentan nicht viele Gefühle für die OP selbst übrig habe. Die Nacht wird wahrscheinlich keine, denn mit mir sind noch 2 andere Mütter mit Baby auf dem Zimmer. Ist aber nicht so schlimm. Darauf haben wir uns ja eingestellt. Erstmal hoffe ich, dass Ronja die anstehende schlimme nächtliche Prozedur halbwegs übersteht.

Mittags waren die Voruntersuchungen schon fertig und Ronja ziemlich erledigt

Dies ist kein sonderlich gelungener Beitrag

Eigentlich wollte ich etwas über Liebe schreiben. Mutterliebe und Liebe im Allgemeinen. Das wäre doch ziemlich passend gewesen, so direkt nach Weihnachten. Alternativ hatte ich viele Gedanken zur Frühförderung und Förderung im Allgemeinen. Nicht so weihnachtlich, aber dafür informativ. Nichts davon bekomme ich heute zu Papier. Es ist mir zu anstrengend. Die Gedanken lassen sich nicht ordnen. Ich habe entschieden, sie einfach mal ungeordnet zu lassen. Mut zum Unperfekten. Eigentlich ist das in gewisser Weise auch recht weihnachtlich, oder?

Ronja auf dem Schoß
Ronja schläft seit einigen Wochen abends nicht mehr so leicht ein: Die Welt ist einfach zu aufregend!
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Herz OP wieder verschoben

Das Wichtigste, was man über große Gefühle wissen muss, ist, dass sie nicht von Dauer sind. Egal, ob großes Glück oder große Trauer, nach einer Weile gewöhnt man sich an alles und kehrt zum emotionalen Normalzustand zurück. In unserem Fall ist es scheinbar die Ungewissheit und Unplanbarkeit, an die wir beginnen, uns zu gewöhnen: Ronjas Herz OP wurde wieder verschoben und ich stehe dem relativ emotionslos gegenüber.

Vielleicht aber auch zu kraftlos. Weiterlesen

Herz-OP verschoben

Ronjas Herz-OP wurde verschoben auf Montag, den 10. Dezember. Es kam ein Notfallkind dazwischen, das jetzt Ronjas Termin bekommen hat. Verstehen wir natürlich, dass das Priorität hat, zumal es Ronja nach wie vor wirklich gut geht. Sie wiegt mittlerweile 7,5 kg uns ist 68 cm groß. Wenn man auch nur ein bisschen Zeit in der Kinderklinik verbringt, bekommt man Schicksale mit, die  eigene Probleme (wie 7 zusätzliche Tage auf die OP warten zu müssen) doch sehr relativieren. Aber es ist dennoch ein seltsames Gefühl, eine Art „Niemandszeit“, die die kommende Woche für uns darstellt. Schließlich haben wir schon sehr auf diesen Termin hingelebt.

Anyway.

Alle guten Wünsche, die wir heute bekommen haben, nehmen wir einfach mit rüber in die nächste Woche.