Baby stillen, Baby wickeln, Baby kuscheln, gutes Essen kochen, Wäsche und Windeln (wir wickeln mit Stoffwindeln) waschen, Wohnung hübsch machen, schlafen wenn Baby schläft: So vergehen meine Tage.
Jeden Tag eine Sache erledigen: Einen Antrag ausfüllen oder einmal einkaufen oder einen Termin einhalten, das klappt. Alles, was ich mir zusätzlich vornehme, wird meistens sowieso nichts und stresst nur.
Manchmal fühle ich mich zum Bäume ausreißen, manchmal schmerzt die Kaiserschnitt-Narbe und ich denke, die Schwellung und das Geschwabbel am Bauch werden nie besser werden, manchmal überkommt mich von einem Moment auf den anderen bleierne, unüberwindbare Müdigkeit, körperlich und mental, und ich kann gar nichts mehr.
Manchmal fühle ich mich ausgelaugt, wenn Ronja besonders viel trinken will, manchmal frage ich mich bei all dem, was ich tagsüber neben Ronja zu tun habe, wie ich es mal geschafft habe, 40 Stunden zu arbeiten.
Aber jeden Tag und immer wieder schaue ich unsere Tochter an und kann es kaum glauben, dass das kleine Wunder jetzt zu uns gehört. Jeden Tag lerne ich sie besser kennen, entdecke einen neuen Gesichtsausdruck, eine neue Eigenart oder einen neuen Entwicklungsschritt an ihr. Und jeden Tag fühle ich immer noch mehr Freude, dass es sie gibt und dass wir für sie sorgen können. Jeden Tag schauen Matthias und ich uns an und empfinden immer mehr Stolz, Liebe und Zärtlichkeit.
Über das Leben mit Baby gibt es unendlich viel, über Ronjas Trisomie oder über ihren Herzfehler momentan aber unendlich wenig zu berichten. Es geht ihr einfach gut. Anstatt viel zu schreiben, lasse ich dieses mal deswegen vor allem ein paar Bilder sprechen.