Wir haben jetzt einen Termin für die Operation von Ronjas AVSD. Sie wird am 5. Dezember operiert.

Das ist aber heute nicht mein Thema. Das Medizinische stand in den letzten Beiträgen ohnehin schon viel zu sehr im Fokus. Wann schreibe ich? Meist dann, wenn es mir schlecht geht, ich mir Sorgen mache oder mich etwas beschäftigt. Wann ist das der Fall? Meist dann, wenn es um Ronjas Gesundheit und ihren Herzfehler geht. Wenn es uns gut geht, erscheint mir all das Schöne, was wir erleben, meist zu banal um darüber zu berichten. Dadurch entsteht ein verzerrtes Bild. Übrigens nicht nur hier, auf diesem Blog, sondern generell bei ähnlich gelagerten Informationen im Internet. Es wirkt, als würde unser Alltag stärker von der Sorge um Ronjas Gesundheit dominiert, als das tatsächlich der Fall ist.

Um dem entgegen zu wirken berichte ich euch heute bewusst nicht von Sorgen, sondern von Ronjas momentaner Entwicklung. Und die ist ganz außerordentlich.

Seit wir Ronja für den ersten Brei begeistern konnten, haben sich die Mengen, die im Baby Platz finden, rapide gesteigert. Sie mochte fast alles. Diverse Gemüse, Fleisch, Fisch, Obst, Getreide… fast alles hat Ronja nach anfänglicher Skepsis akzeptiert. Erst kostet sie, dann hat sie oft richtig rein gehauen. Letzte Woche hat sie an einem Tag 3 halbe Müslischüsseln leer gemacht. Muttermilch war so weit abgeschrieben, dass ich mir schon Sorgen gemacht habe, es könne zu viel Brei sein, den Ronja verzehrt. Aber sie halt ihn halt so gerne gegessen. Den Mund immer wieder ganz weit aufgesperrt, bis die Schüsel leer war.

Einen Tag später dann: Brei-Verweigerung. Gerade mal 2 Löffel gingen rein.

Noch einen Tag später: Immer noch Brei-Streik und dazu schlechte Laune. Die Ursache finden wir schließlich in Ronajs Windel. Nur ein paar ganz kleine, harte Köttel hat sie gemacht.

Baby hat Verstopfung…

Ronja ist sogar abends aus dem Schlaf aufgewacht, hat geweint und mochte nur auf dem Arm wieder einschlafen. Das ist noch nie passiert. Seit sie 6 Wochen alt ist, schläft sie durch. Bestimmt Bauchschmerzen…
Es folgt eine gründliche Recherche über stuhl-lockernde Gemüse- und Getreidesorten und es folgen am dritten Tag diverse, liebevoll gekochte, stuhl-lockernde Breie aus feinsten Bio-Zutaten, die Ronja bis auf ein, zwei kleine Löffel voll, sämtlich verweigert. Sie trinkt nur Milch und macht ein paar harte Köttel in die Windel. Und hat mäßig schlechte Laune.

Dann, gestern, endlich der Umschwung. Die Milch macht´s halt. Ronja hat an einem einzelnen Tag sage und schreibe 6-mal ihre Windel voll gemacht. Nein, keine Köttel. Richtig voll. Jedes einzelne mal. Ein Wunder, dass dem armen Baby der Brei nicht schon zu den Ohren heraus gekommen ist. So voll muss sie gewesen sein.

Heute ist wieder alles weitgehend normal. Ronja scheint ein bisschen skeptischer geworden zu sein gegenüber dem Brei, nachdem der ihren Bauch so hart gemacht hat, aber sie isst ihn wieder. Wenn auch jetzt in etwas kleineren Portionen.

Ganz neu für uns im Alltag ist außerdem Ronjas zunehmende Mobilität. Sie kann sich seit ein, zwei Wochen sowohl vom Rücken auf den Bauch, als auch vom Bauch auf den Rücken drehen (wobei sie letztere Fähikeit manchmal zu vergessen scheint…).

Dadurch bewegt sie sich teilweise ganz ordentlich im Raum fort und stößt dabei naturgemäß auf Hindernisse. Vor ein paar Tagen hat sie sich mit dem Kopf halb unters Sofa gerollt und wollte ihn dann anheben. Lautestes, schrillstes, empörtetes Wehgeschrei, als das nicht ging, weil das Sofa im Weg war! Ein Schock! So etwas hat Ronja noch nie erlebt (ihre Mama übrigens auch nicht, die nun im Bewusstsein haben muss, dass sie Babys Bewegungsradius von einem Tag auf den anderen ganz erheblich erweitert hat).

Ronja beim Babyschwimmen
Ronja geht jetzt zum Babyschwimmen
Unseren Alltag zum strahlen bringt außerdem Ronjas Lachen.

Sie lächelt ja schon lange, aber seit ein paar Wochen lacht sie laut. Das ist so wundervoll und ansteckend, dass man einfach mitlachen muss. Ronja lacht über Grimassen und sie lacht ganz unverhofft über bestimmte Worte (SauerKRAUT z.B. ist momentan unglaublich lustig). Sie lacht, wenn man mit ihr auf dem Arm tanzt und mit ihr galoppiert. Sie lacht auch, wenn man sie kitzelt, prustet, oder sie küsst. Manchmal lacht sie auch ganz Fremde an, wenn die sie auf den Arm nehmen. Da bin ich dann fast ein bisschen eifersüchtig.

Aber Ronja lacht auch nicht ständig. Es sind durchaus immer wieder kleine Highlights, wenn man ihr ein lautes Lachen entlocken kann. Das, womit wir sie zum Lachen gebracht haben, wird dann so oft wiederholt, bis sie genervt prustet. Ronja muss ihre Eltern streckenweise für ganz schön bedürftig und beschränkt halten, denke ich manchmal… aber jetzt hat sie sie sich halt ausgesucht…

Ihre Eltern wiederum halten Ronja für ganz außergewöhnlich hübsch, schnell entwickelt, talentiert und liebenswert. Also alles ganz normal, was das angeht.

 

Ein Gedanke zu „Heute geht es nicht um Ronjas Herzfehler

  1. Ihr Lieben, oh prima, dass es jetzt auch eine Kommentarfunktion gibt. Ronja macht ja gewaltige Fortschritte, ich freue mich immer riesig von euch zu lesen und die schönen Fotos zu sehen.
    Schau mal an, was Babys von noch nicht mal 1/2 Jahr schon alles „verspachteln“. Alles Liebe Kerstin

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